Frau Merkel wird bei einem ihrer ersten Auftritte nach ihrem Urlaub von einem Frager im Rahmen einer Podiumsrunde mit der Festellung konfrontiert, Deutschland sei eine Diktatur in der eine freie Äußerung von Meinung weder parlamentarisch noch durch die in den Medien auf Grund der herrschenden Zensur möglich sei (Flüssige Zusammenfassung der nicht nur inhaltlich fahrigen Feststellung). Frau Merkel ist in der Antwort jetzt nicht wirklich eloquent, nicht einmal flüssig. Sie ist halt, wie sie ist: die bedächtige Nichtrednerin, die sie nunmal ist. 

Im Klartext: freundlich lächelnd sucht sie nach Worten, wenn auch den richtigen, die ihr aber nur langsam einfallen wollen. Ein schlagballabtauschartiges, fulminantes Feuerwerk an Witz und Rhetorik, dass die Zuhörer schon allein wegen seiner forciert dargebotenen synthaktischen Bravour begeistert von den Rängen reißt ist jetzt nun wirklich etwas anderes (Eine Eigenschaft, die Sie sich im übrigen mit dem Fragersteler teilt, der auch erst dann lauen Schwung bekommt, als er endlich von seinem Blatt ablesen kann). Aber dennoch fliegen Frau Merkel eben wegen Art (und natürlich Inhalt) ihrer Entgegnung die Herzen der Kolumnenschreiber und Kommentatoren im Blätterwald, sowie in den sozialen Medien zu. 

Von “pointierter” Entgegnung wird geschrieben, gar von schlagfertigem Wortwitz und dass es gut tue, dass sie wieder da sei. Soweit muss man als Opposition erstmal kommen, dass man die Umfragewerte des politischen Gegners schon allein dadurch in die Höhe treibt, dass man mit ihm selben Raum rumstammelt. So ist das eben, wenn man sich erst ein Problem ausdenkt, das einem dann spontan massives Drüsenfieber beschert und von dem man sich nun wünscht, dass der Rest der Gesellschaft dieses Problem nicht nur als wahr weil ja nicht von ungefähr ausgedacht anerkennt, sondern auch gefälligst zu lösen habe. Am besten durch rituellen Selbstmord nach Regeln, die man sich ebenfalls ausgedacht hat. Ja, das ist wahrscheinlich diese Diktatur und Zensur von der die AfDler die ganze Zeit warnen.