„Sollte man nicht eher die erwartete Zahl der geretteten Lebensjahre (verbleibende Lebenserwartung mal Sterberisiko im Falle einer Infektion) maximieren?“ schreibt der Ressortleiter der Welt Olaf Gersemann zur Impfung einer 101jährigen. Kurz und entschwurbelt: verschwendet keine teure Impfung an die Alte, die stirbt doch eh demnächst. Er dokumentiert damit zweierlei. Erstens das Selbstgefallen in der Darstellung seiner technokratischen Gefühlskälte. Zweitens seine Begriffstutzigkeit für die an sich nicht besonders schwer zu verstehende Impfstrategie (Impfe bei anfänglich begrenzten Kapazitäten zuerst die, die im Falle einer Infektion das höchte Risiko eines schweren Verlaufes haben, um das Gesundheitssystem zu entlasten). Seine Aussage ist also weder besonders durchdacht, noch besonders nett. Indes, er bemüht sich trotzdem diese zu treffen und in Folge auch noch zu verteidigen.

Wer sich schon immer fragte, warum Redakteure der Welt, Julis, Mitglieder der Werteunion, AfDler und andere aus diesem Spektrum sich immer wieder darin gefallen, sich wie gefühlskalte Arschlöcher anzuhören, für den gibt es jetzt eine neue Folge von „Neues aus Wissenschaft und Forschung“ der Etikkommission meiner Stifte.

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