Laschets Liste wird beinahe jeden Tag länger: Abschreiben, Lebenslauf frisieren, Steuererbetrug, Vorteilsnahme, Skandale, Fehltritte, Mismanagement, thematische Lücken, PR Desaster..

Warum eigentlich grillen Medien und Politik ihn nicht 24/7!? So wie sie aus vergleichsweise weit geringeren Anlässen gegen Frau Baerbock geradezu einen Vernichtungsfeldzug entfachten? Laschets Carte Blanche und offensichtlich auch die einzige echte „Qualifikation“ welche ihn aus Sicht konservativer Medien und der seiner Partei für das zweithöchste Amt der Bundesrepublik empfiehlt, scheint einzig und allein keine Frau zu sein.

Es fällt schwer eine andere Deutung dieser frappanten Ungleichbehandlung der Bewerber zu finden, als eben jene, dass signifikante Teile der Gesellschaft sich von blanker Misogynie offen treiben lassen oder diesem Treiben kritiklos zusehen.

Die Betrachtung des Umgangs mit Frauen in exponierten Positionen in der Gegenwart, der jüngsten und jüngeren Vergangenheit ist nicht geeignet diese Sichtweise zu entkräften. Frauen müssen 200% besser sein, und sich dabei 200% mehr gefallen lassen und einstecken können als Männer in vergleichbaren Situationen/Positionen.

Dies gewohnheitsmäßig auch gerne in Form sexualisierter Übergriffigkeit, deren harmloseste und gleichwohl völlig unangebrachte Form noch die Betrachtung von Figur und Kleidung in Berichterstattung und deren Rezeption ist. Und das ist dabei so normal, dass es uns nichtmal auffällt. Wir sind in signifikanten Teilen als Gesellschaft noch ziemlich erschreckend patriachal denkende 1950er.

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