Mit Jens Spahn schürt ausgerechnet ein schwuler Politiker LGBTI-Feindlichkeit, indem er Minderheitenrechte zum unwichtigen Blümchenthema erklärt. Er, der er gleichzeitig die Therapie wegen Blümchenartigkeit abschaffen möchte. Und wie blümchenartig das Thema sein kann zeigt sich neben den normalen Alltagsausgrenzungen just zeitgleich zu Spahns Äusserung in Sachsen. Während der bekennend schwule Jens Spahn die dümmlichen homophoben Witze seiner Parteicheffin verteidigt stehen in Sachsen drei Neonazis vor Gericht, weil sie am 17.04.2018 einen Bekannten über Stunden zu Tode gefoltert haben dafür dass er schwul ist. Dieser Fall wird offiziell als das 17. Todesopfer rechter Gewalt seit 1990 in Sachsen geführt. Es ging dabei nicht um eine bloße Exekution, es ging darum möglichst viele Schmerzen möglichst lange zuzufügen weil das Opfer schwul ist. Das Gericht sprach von einem Martyrium. Auch ansonsten ist zum Beispiel Sachsen ausserhalb der Großstädte kein Ort für LGBTI Angehörige. Blümchenthemen eben. Schwulenwitze mögen in anderen Kulturkreisen eine Art Anerkennung qua Wahrnehmung sein. In Deutschland haben wir Blümchenthemen schonmal als Asche über einem Lagerschornstein aufgelöst. Wer jetzt denkt, dass das Memento Auschwitz vielleicht ein etwas dickes Geschütz wegen eines dümmlichen Witzes und eines tumben Politikers sei, der möge einfach mal nachdenken warum Frau Karrenbauers Witz überhaupt angebracht wurde. Richtig: weil signifikante Teile ihrer Zielgruppe ein Problem damit haben. Es „anders“ finden, „nichtnormal“ oder eben „exotisch“, was übersetzt „nichtdazugehörig“ bedeutet.

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