Andreas Scheuer fällt nun also mit der Schnelltestorganisation eine zentrale Rolle beim Corona-Management der Regierung zu. Wie unglaublich kostspielig, zeitkrümmend und ineffektiv das werden wird lässt sich am bereits schnell gefundenen Euphemismus „Taskforce Schnelltest“ erahnen, denn solche Begriffe kleben in scheueresken Effizienzdimensionen gewohnheitsmäßig auf extrem teuer, gerne auch rechtsbeugend und notorisch aktenverlierend beschafften Kisten mit lauwarmer Luft, die dafür aber käptnsdinnergleich unter dem rituellen Abfackeln von Wunderkerzen durch masssiv geldbeglückt grinsende Unternehmensberater in Batalionsstärke hereingetragen werden. Ok, sehr schön, Andreas Scheuer soll uns also retten – da nimmt es nicht Wunder, dass wir gerade bei steigenden Inzidenzzahlen einen stufenweisen Abbau der Beschränkungen beschlossen haben, was in etwa dem Diät-Logikverständnis eines in der Kassen-Quengelmeile vor dem Süßwarenstand kollabierenden Adipositas entspricht. Als Land tun wir tatsächlich alles, alle, alles in unserer Macht stehende, um Corona zu hätscheln, zu päppeln, am Laufen zu halten. Manchmal fragt man sich ja schon, was man als Bürger der Regierung so unfassbar böses angetan haben muss, um von dieser so hart bestraft zu werden. Aber immerhin bringt der Corona Gipfel auch Stabilität in wesensbestimmenden Kulturfragen: Deutschland muss sich vorerst keinen neuen Entzündungspunkt bei der kollektiven Selbstvergewisserung seiner umfassenden Unfähigkeit suchen und beispielsweise neuen Flughafen bauen.

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