Ein ganz normaler Tag in Deutschland – oder wann man vom Wirt am deutschen Stammtisch rausgeworfen wird, weil man nun wirklich genug hat.

Beispiel Dienstag 23.07.2019: In Hessen schießt ein Mann auf ein wahllos allein wegen seiner Hautfarbe herausgesuchtes Opfer. Er hatte das lange in seiner Stammkneipe angekündigt, man hielt es für das harmlose Kneipengesabbel eines bekannten Waffennarren (1). Das Attentat ist immerhin soweit innerhalb der erwartbaren Norm, dass sie wie ein Verkehrsunfall in den Regionalnachrichten verbleibt. Am selben Tag muss in Leipzig ein Kindergarten nach vehementen Gewaltaufrufen unter Polizeischutz gestellt werden, weil er seine Speisekarte änderte. Man wolle aus Achtsamkeit und im Sinne der Integration auf Schweinefleisch verzichten. Es gibt eine bundesweite Diskussion in Medien und Politik, ob „Verbote“ von Schweinefleisch mit der deutschen Kultur vereinbar sind. Politiker wenden sich gegen Verbote und die „inakzeptable kulturelle Unterwerfung der Deutschen“, Talkshows wollen das gesellschaftlich relevante Thema Schweinefleischverbot aufgreifen, obwohl es keine Verbote von Schweinefleisch gegeben hat (niemand verbietet Schweinefleisch zu essen, die Kindergartenküche bietet es im Einvernehmen mit den Kindergarteneltern nur nicht mehr an.) (2)


1) https://www.hessenschau.de/panorama/schuetze-von-waechtersbach-kuendigte-tat-in-dorfkneipe-an,schuetze-waechtersbach-100.html
2) https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/leipziger-kitas-wegen-schweinefleischverzicht-unter-polizeischutz-16299391.html